Pflegefall Pflegeversicherung

Glaubt man den Demographie-Experten, ist die gesetzliche Pflegeversicherung ein weit größeres "Pulverfass", als die gesetzliche Renten- oder Krankenversicherung.

Dies liegt daran, dass sowohl die Anzahl pflegebedürftiger Menschen wie auch die Höhe der Kosten im Einzelfall langfristig dramatisch zunehmen werden, und das bei vergleichsweise niedrigen Einnahmen in der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Es gehört deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der Vermögensberater der Deutsche Vermögensberatung (DVAG), mit ihren Kunden auch über das Thema Pflege zu sprechen. Denn den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, was im Pflegefall finanziell auf sie zukommt (dazu auch unser Blog-Beitrag vom 13.01.2010).

Die Financial Times Deutschland berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.01.2010 über die Planungen der Regierung, eine obligatorische, kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung mit staatlichen Zuschüssen einzuführen.

Nicht ganz treffend, aber wegen geplanter Zulagen nachvollziehbar nennt der eine oder andere das Vorhaben bereits „Riester-Pflege“, in Anlehnung an die Riester-Rente, die jedoch keine Pflichtversicherung ist.

Strittig ist, wer die Versicherung anbieten darf: Nur die privaten Krankenversicherer, nur die gesetzlichen Kassen oder beide?

Da die Zusatzversicherung nach dem Kapitaldeckungsverfahren finanziert werden soll, sollte man unseres Erachtens getreu dem Grundsatz „Schuster bleib bei deinen Leisten“ das Thema dorthin geben, wo die notwendige Kompetenz vorhanden ist: Zur PKV.

Andernfalls wäre es erforderlich, dass die gesetzlichen Krankenkassen – nach dem Vorbild der PKV – professionelle Kapitalanlageabteilungen aufbauen müßten. Wozu dieser volkswirtschaftlich unnötige Aufwand, wenn es bereits ein bewährtes System gibt?