„Kölscher Klüngel“?

Keine Frage: Die Marktdurchdringung der Sparkassen ist vorbildlich, und im Grunde arbeiten sie in einem Punkt nach dem gleichen Prinzip wie die Vermögensberater der DVAG Deutsche Vermögensberatung - dem Prinzip Kundennähe.

Dass aber auch Sparkassen ins Wanken geraten können, ist nicht erst seit Beginn der aktuellen Finanzkrise bekannt. Denn durch diese gerieten zahlreiche Sparkassen – meist wegen der Fehlspekulationen ihrer Landesbanken – in gefährliches Fahrwasser. Das ist noch nicht ausgestanden.

Dass Sparkassen auch noch ganz anderen, sehr speziellen Risiken ausgesetzt sind, demonstriert die bundesweit zweitgrößte Sparkasse: Die Stadtsparkasse Köln-Bonn (siehe Kölner Stadtanzeiger vom 24./25. Juli 2010, Seite 9).

Eigentümer des Instituts sind die Städte Köln und Bonn. Diese haben – kommunalpolitisch motiviert – die Sparkasse mit Finanzierungsprojekten und Beteiligungen beauftragt, die wohl eine eigenständig agierende Bank in dieser Form niemals eingegangen wäre. Die Folge: 180 Millionen Euro Verlust im Jahr 2008, 650 Millionen Euro Kapitalspritze von den Eigentümern und ein Verfahren der europäischen Wettbewerbshüter, die gefordert haben, die Sparkasse dürfe nicht länger als verlängerter Arm der Stadtverwaltungen agieren und müsse schnellstmöglich die Kapitalbasis stärken.

Bleibt zu hoffen, dass am Ende nicht doch die Kunden der Sparkasse die Rechnung bezahlen müssen.