Zoll als Inkassounternehmen

Erstaunliches berichtet die WELT AM SONNTAG vom 13. März 2011.

Rund 5 Prozent aller Mitglieder der Krankenkasse DAK zahlen ihre Zusatzbeiträge nicht. Macht insgesamt Außenstände in Höhe von 21 Millionen Euro, Tendenz schnell steigend.

Nachdem Mahnschreiben und Zahlungsaufforderungen nicht helfen, sollen nunmehr Zollbeamte die ausstehenden Beiträge – nach Manier eines Inkassounternehmens – eintreiben.

Das wird teuer. Und unter dem Strich beginnt sich das zu bewahrheiten, was vorhersehbar war: Die Einbehaltung der Krankenkassenbeiträge im Lohnabzugsverfahren ist mit Blick auf die damit verbundenen Verwaltungsaufwendungen hocheffizient. Mit dem System der Zusatzbeiträge wurde dieser Weg verlassen, mit der Notwendigkeit des Aufbaus komplexer und teurer Inkassoverfahren. Und auch die müssen letztendlich im Umlageverfahren wieder über die Beiträge refinanziert werden. Und dabei bräuchte das gesamte System alles, nur nicht noch höhere Kosten.