Verzockt

Was sind die Pflichten eines Bürgermeisters?

Sich um das Wohl seiner Stadt und deren Bürger zu kümmern. Umso erstaunlicher, dass in manch einer Kommune im wahrsten Sinne des Wortes mit Steuergeldern gezockt wird.

Ein solcher Fall ist jetzt wieder bekannt geworden für die sächsische Stadt Riesa (DIE WELT vom 9. November 2011). Dort hat – nach Angaben der Zeitung – der Bürgermeister selbst für den städtischen Haushalt komplexe Zinsderivate eingesetzt, die nunmehr als hohe Verbindlichkeit verbucht sind.

Es mag jedem selbst überlassen sein, mit dem eigenen Geld zu zocken. Dass dies aber Kommunen mit Steuergeldern machen, mutet schon verwerflich an – egal, ob man es nun Veruntreuung oder Amtsmissbrauch nennt. Denn gerade der Umgang mit Steuergeldern sollte immer mit einem Höchstmaß an Sorgfalt und Vorsicht erfolgen – genauso wie die Anlage von Geld durch Berater für in Finanzfragen weitgehend unbedarfte Kunden.