Ideenreich

Sie waren schon oft ideenreich, die Sparkassen, wenn es darum ging, innovative Anlageprodukte zu verkaufen.

Ein Beispiel sind die Lehman-Zertifikate, für die die Sparkassen hohe Provisionen einstrichen und die so manchem ahnungslosen Anleger Totalverluste bescherten.

Nun geschieht ähnliches, mit vermeintlich sicheren und ertragreichen US-Fonds, bestehend aus gebrauchten Lebensversicherungen. Dabei handelt es sich um Verträge, die der Kunde während der Laufzeit beenden will, dies aber nicht über Kündigung und Rückkauf, sondern durch Veräußerung des Vertrages macht. Für den Veräußerer ein riskantes Geschäft, vor allem dann, wenn das Geld nicht sofort in einer Summe, sondern ratierlich ausbezahlt wird.

Ebenso gefährlich aber offensichtlich auch für die Käufer von Fonds, in denen solche Gebrauchtpolicen gebündelt sind. Denn im aktuellen Beispiel zeigt sich, dass den Kunden, denen die Sparkassen solche Fonds verkauft haben, nunmehr empfindliche Verluste verbuchen müssen. Der Grund: Die amerikanischen Lebensversicherer haben falsch kalkuliert, sodass die in Aussicht gestellten Ablaufleistungen deutlich unterschritten werden, was entsprechend die Rendite der Fonds drückt (siehe z.B. Bericht in Zeitschrift für Versicherungswesen, Heft 7/13, S. 208).

Zeigt sich: Je komplexer Anlageprodukte konstruiert sind, desto eher verliert man den Überblick und darf sich am Ende nicht wundern, wenn Unvorhergesehenes geschieht.