Verkehrte Welt?

Blickt man in die Medien, nach Berlin und nach Brüssel, kann schon gelegentlich der Eindruck entstehen, Berater in der Finanzbranche seien nicht ausreichend qualifiziert.

Wie falsch dies ist, belegt erneut die gerade vorgelegte Statistik des Versicherungsombudsmannes zu den Beschwerden des Jahres 2012.

So gab es im letzten Jahr beim Ombudsmann 17.263 Beschwerden. 95,4 Prozent davon entfielen auf die Versicherer, ganze 2,3 Prozent, also knapp 400 Beschwerden, auf die Vermittler.

Eine beeindruckend niedrige Zahl, die allein schon mehr als aussagefähig ist: Die deutlich überwiegende Mehrzahl der Vermittler gibt keinerlei Anlass zur Beschwerde.

Noch beeindruckender die Relationen, wenn bedacht wird, dass es in Deutschland Ende des Jahres 2012 rund 457 Millionen Versicherungsverträge gab. Bezieht man die Beschwerden über Vermittler auf diese Zahl – was durchaus Sinn gibt, denn es sind fast immer Vermittler, die diese Verträge vor Ort abschließen und betreuen -, dann zeigt sich, dass Beschwerden über Vermittler im Grunde nicht existent sind.

Schade, dass Medien und Politik nicht auch einmal solche Statistiken lesen und bewerten. Aber es galt ja schon immer: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.