Vorbote?

Nein, die chinesische Geschichte, Kultur und Politik sind mit der deutschen ganz sicher nicht vergleichbar.

Dennoch gibt es in China Entwicklungen, die zumindest teilweise auch für Deutschland vorstellbar wären.

So berichtet die Tageszeitung DIE WELT in ihrer Online-Ausgabe vom 2. Juli darüber, dass es in China inzwischen ein Gesetz gibt, das Kindern vorschreibt, ihre in die Jahre gekommenen Eltern nicht nur zu unterstützen, sondern sie auch regelmäßig zu besuchen. Wer das nicht tut, dem droht Strafe.

Auf den ersten Blick eigentlich selbstverständlich, dass man das ganze Leben regen Kontakt zu den Eltern hält. Für das Verständnis der Chinesen muss man deshalb anfügen, in welcher Situation sich diese befinden: Aktuell kommt dort auf 4 Großeltern gerade mal ein Enkelkind. Es gibt deshalb viel zu wenig Kinder, die sich um immer mehr Eltern kümmern können – eine Auswirkung der seit 30 Jahren staatlich praktizierten „Ein-Kind-Politik“.

Der Transfer auf Deutschland: Es gibt zwar hier keine Ein-Kind-Politik, dennoch liegt die Geburtenrate auch bei uns nicht weit weg von 1. Die Demografie entwickelt sich also exakt in Richtung der Zustände, die heute in China bereits Realität sind.

Eindeutige Vorboten also. Deutschland wird damit anders umgehen als China. Fest steht aber, dass auch die Deutschen im Alter immer weniger auf die Kinder setzen können – sei es im sozialen Bereich, aber auch ganz konkret in wirtschaftlichen Fragen. Bleibt also auch hier wieder das altbekannte Dogma: Frühzeitig vorsorgen, um im Alter nicht auf Kinder angewiesen zu sein, die es gar nicht gibt.