Versuchung

Die Zinsen sind weiterhin niedrig, das Interesse am Immobilienerwerb deshalb groß wie nie.

Und so manch einer wagt dann diesen Schritt sogar ganz ohne Eigenkapital. Gerade junge Familien, die Platz brauchen und aus der zu klein gewordenen Stadtwohnung mit einem kleinen Häuschen im Neubaugebiet in der Peripherie liebäugeln, hatten im Regelfall noch nicht genügend Zeit zum Aufbau von Eigenkapital. Aber gerade in dieser Konstellation ist eine Fremdfinanzierung vergleichsweise teuer. So liegt der Zinssatz bei 100 Prozent im Regelfall schon einen Prozentpunkt über dem bei einer 60-Prozent-Finanzierung (s. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. März 2014, S. 29). 

Warum dieser „satte“ Aufschlag? Weil aus Sicht der Banken solche Finanzierungen riskant sind. Die Zinsen können steigen, was bei Prolongation zu deutlich höheren monatlichen Belastungen führen kann. Der Hauptverdiener kann berufsunfähig oder vorübergehend arbeitslos werden. Die Unterhaltung einer Immobilie ist teurer als so manch einer glaubt. Und die Immobilienpreise sind derzeit aufgrund der hohen Nachfrage sehr hoch, was für den Fall einer später notwendigen Veräußerung mit einem hohen Wertverlust verbunden sein kann. Der Veräußerungserlös reicht dann ggf. nicht aus, um ein Restdarlehen zu tilgen.

Was bedeutet dies? Gerade der Immobilienerwerb sollte sorgfältig durchdacht und geplant werden. Je höher der Eigenkapitalanteil und je höher die monatliche Tilgungsrate, desto günstiger der Zinssatz. Und wer sich dann trotz Darlehensrate auch noch die notwendige Absicherung des Arbeitseinkommens mit einer auskömmlichen Berufsunfähigkeitsversicherung und die Absicherung der Familie mit einer angemessen hohen Risikolebensversicherung leisten kann, hat im Grund schon fast alles richtig gemacht.