Zurück zur Vernunft?

Endlich! Möchte man am liebsten sagen.

Endlich melden sich zahlreiche Politiker zu Wort und verweigern ihre Zustimmung zur geplanten Rente mit 63.

Hauptkritik ist dabei die Anrechnung von Zeiten der Arbeitslosigkeit, die die Gefahr einer Frühverrentung beinhaltet und darüber hinaus den begünstigten Personenkreis deutlich vergrößert, was das Programm um ein Vielfaches teurer machen wird – für die nachfolgenden Generationen. Aber vermutlich wird die Reform trotz aller jetzt aufgekommenen Kritik den Bundestag passieren. Denn die Anzahl der Verweigerer wird in einer derart großen Koaltion nicht reichen, um das Gesetzesvorhaben zu kippen. Zumal wohl davon auszugehen ist, dass die kleine Opposition sogar zustimmt.

Was bisher kaum ausgesprochen wurde, ist die Gesamtwirkung des Themas in den Köpfen der Menschen. Mit viel Aufwand wurde in den letzten Jahren in der Bevölkerung ansatzweise ein Bewußtsein dafür geschaffen, dass mit Blick auf die Demographie und die immer weiter zunehmende Lebenserwartung das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 Jahre angehoben werden muss. Und wer kürzer arbeiten will, muss durch Eigenvorsorge selbst dazu beitragen.

Vor diesem Hintergrund eine Rente mit 63 Jahren – ohne Abschlag – einzuführen, ist ein durch und durch kontraproduktives Signal, das genau das Gegenteil dessen suggeriert, was nötig wäre. Nämlich die Konfrontation mit der Realität.