Filialsterben

Gut ein Drittel weniger Bank- und Sparkassenfilialen als noch vor 10 Jahren gibt es heute. Und das Filialsterben wird weitergehen, darin sind sich die Experten einig (s. Handelsblatt vom 30. Mai 2014, S. 40).

Was sind die Ursachen?

  1. Die meisten Bankgeschäfte, die früher noch in der Filiale getätigt werden mussten (Überweisungen, Daueraufträge etc.), können heute bequem und effizient über das Online-Banking abgewickelt werden. Immer mehr Menschen nutzen diese Angebote.
  2. Ebenso lassen sich Bankgeschäfte wie einfache Konsumentenkredite oder Wertpapierkäufe zunehmend online abschließen, wo früher noch der Gang zum Berater notwendig war.
  3. Es gibt heute in vielen Ländern eine europäische Einheitswährung, d.h. man muss meist nicht mehr in einer Bankfiliale Geld umtauschen, sofern man innnerhalb der EU Urlaub macht.
  4. Die Bedeutung von Bargeld nimmt immer weiter ab, da die Menschen zunehmend elektronisch bezahlen. Und für denjenigen, der Bargeld benötigt, gibt es Geldautomaten.
  5. Immer schärfere gesetzliche Vorgaben, z.B. zur Haftung und zur Protokollierung der Beratung, schränken die Geschäftsmöglichkeiten der Banken und Sparkassen weiter ein, was zum Abbau von Beratungskapazitäten führen muss.
  6. Durch mehr Wettbewerb, gestiegene Eigenmittelvorschriften und Dividendenanforderungen der Aktionäre stehen die Banken unter erheblichem Kostendruck. Filialnetze sind teuer und müssen deshalb ausgedünnt werden.
  7. Die Banken und Sparkassen haben es bis heute nicht geschafft, ihre Öffnungszeiten an den Bedarf der Kunden anzupassen. Dann, wenn die Filialen geöffnet sind, arbeiten die meisten. Und wenn sie schließen, hätten die Kunden Zeit.
  8. In vielen Filialen lässt die Atmosphäre zu wünschen übrig. Und mit Blick auf immer weniger Filialen muss man in den verbliebenen Filialen nicht selten in einer Schlange stehen.
  9. Wenn Beratung stattfindet, beschränkt sich diese in der Regel nur auf Bankprodukte, die finanzielle Situation eines Kunden muss jedoch gesamtheitlich analysiert und bewertet werden.
  10. Und zu guter letzt spürt der Kunde im Beratungsgespräch in der Bank häufig den Verkaufsdruck, dem der Berater ausgesetzt ist.

10 Ursachen mit einer Wirkung: Bank- und Sparkassenfilialen sind zunehmend nicht mehr gefragt.

Beste Voraussetzungen für alle eigenständigen und kompetenten Berater, die ohne Anbindung an eine teure Filiale mit starren Öffnungszeiten den Weg zum Kunden gehen können.