Bekenntnis

„Regierung bekennt sich zu Riester“, so lautet in diesen Tagen in fast allen Tageszeitungen eine Schlagzeile (s. bspw. Frankfurter Allgemeine vom 13.01.2015).

Der Hintergrund: Es gab im Bundestag eine Anfrage dazu, wie sich denn diese staatlich geförderte Altersversorgung seit ihrer Einführung entwickelt hat und wie die Prognose ist.

Fakt ist: Tatsächlich nehmen viele die Riester-Förderung nicht oder nur teilweise in Anspruch.

Stellt sich also die Frage nach den Ursachen:

Zwar bieten erste Versicherer keine Riester-Produkte mehr an, da diese aufgrund der Zulagenverwaltung sehr kostenintensiv sind und der Versicherer bei Ablauf mindestens die eingezahlten Beiträge als Verrentungskapital zur Verfügung stellen muss. Geld lässt sich so für die Versicherer mit der Riesterrente kaum noch verdienen.

Das kann aber nicht der Grund dafür sein, dass zu wenige Riester-Verträge abschließen, denn noch gibt es zahlreiche Versicherer, die das Produkt anbieten.

Und was des einen Leid (die Anbieter) ist des anderen Freud (Kunden). Denn der Kunde profitiert naturgemäß von der Beitragsgarantie, und unter Berücksichtigung der Zulagen sind Renditen im zweistelligen Bereich ohne weiteres möglich sind, und das nahezu ohne jedes Risiko.

Diese Betrachtung führt dann zum tatsächlichen Grund dafür, dass die Riester-Rente noch nicht ganz „angekommen“ ist: Es sind die unzähligen Negativdarstellungen der letzten Jahre, die alle Medien durchzogen und die Menschen beeinflusst haben.

Insoweit ist das jetzige Bekenntnis der Bundesregierung zwar löblich, aber sehr spät und alles andere als „kraftvoll“. Vielleicht erkennen auch die Medien irgendwann, dass es bei der Riester-Rente einen eindeutigen Gewinner gibt. Und das sind weder die Versicherer, die mit dem Produkt nichts verdienen, im Gegenteil. Und auch nicht die Berater, die bei hohem Beratungsaufwand vergleichsweise niedrige Vergütungen erhalten, und das bei langen Haftzeiten.

Es sind ganz klar die Kunden. Denn die profitieren in jeder Hinsicht.