Schnäppchen?

Wer Geld anlegen will, hat es schwer, dabei noch eine Rendite zu erzielen, es sei denn man ist risikobereit.

Das sind aber die wenigsten. Und deshalb müssen sich die Banken derzeit eine Menge einfallen lassen, um in der Situation der allgemeinen „Anleger-Verunsicherung“ neue Kunden zu gewinnen.

Eine große Bank wirbt beispielsweise auf ganzseitigen Anzeigen mit einem vermeintlich ganz besonderen „Schnäppchen“ für Neukunden: Die erhalten, sofern sie ein neues Girokonto eröffnen, für 4 Monate einen garantierten Zins in Höhe von 1,25 Prozent, und das bis zu einem Anlagebetrag in Höhe von maximal 100.000 Euro.

Mit solchen Angeboten ist die Bank nicht allein. Doch ist das wirklich ein Schnäppchen?

Das kommt drauf an. Realistisch dürfte aber folgende Rechnung sein: Nehmen wir an, ein Neukunde ist in der Lage, 50.000 Euro anzulegen. Bei seiner bisherigen Bank erhält er dafür auf einem Tagesgeldkonto 0,6 Prozent Zins. Die Versuchung ist groß zu wechseln, denn bei der anderen Bank gibt es das Doppelte. Macht in Zahlen: 50.000 Anlagebetrag * 0,65 Prozent * 4 Monate = 108 Euro Vorteil gegenüber der Hausbank. Davon rund 50 Prozent Steuern, macht am Ende einen Nettovorteil von gut 50 Euro.

Nun mag jeder selbst entscheiden, ob bei einem Anlagebetrag von 50.000 Euro der mit der Eröffnung eines neuen Kontos verbundene Aufwand und die damit verbundene Preisgabe einer ganzen Reihe von persönlichen Daten 50 Euro wert sind. Fest steht: Es gibt bessere Schnäppchen, so zum Beispiel für all diejenigen, die als Förderberechtigte noch keinen Riester-Rente haben. Denn bei der macht allein die Grundzulage mehr als das dreifache von 50 Euro aus. Und das nicht einmalig, sondern Jahr für Jahr, und zwar steuerfrei.