Vom „kleinen“ Unterschied

Deutlich über eine halbe Seite Platz gab der Kölner Stadtanzeiger in einer der letzten Ausgaben dem Thema Vorsorge und Geldanlage für Familien.

Ein spannendes Thema, denn vor allem junge Familien sind meist in einer ganz speziellen Situation: Kleine Kinder, für mehrere Jahre nur ein Alleinverdiener, wenig Rücklagen, viele Konsumwünsche, ständige Geldnot, keine oder nur geringe Risikoabsicherung und der Wunsch nach einer größeren Wohnung, am besten in den eigenen 4 Wänden – all dies dürfte wohl ungefähr auf mindestens 7 von 10 jungen Familien zutreffen.

Seltsam muten dann die Ratschläge der „Experten“ in der Zeitung an: Kein Wort von Absicherung des Arbeitseinkommens des Alleinverdieners, z.B. über eine Risikolebensversicherung und über eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Kein Wort von der Notwendigkeit einer existenzschützenden privaten Haftpflichtversicherung für die Familie. Negative Aussagen zur privaten Lebensversicherung und zu Bausparverträgen. Die Aufforderung, Versicherungen zu kündigen.

Stattdessen der Rat, Geld in Aktienfonds zu investieren, ein gemeinsames Depot anzulegen und die Kinder frühzeitig mit Schenkungen zu bedenken. Es entsteht der Eindruck, dass diejenigen, die hier Ratschläge geben – Vermögensverwalter, Finanz- und Anlageberater – nicht so recht die Realität der durchschnittlichen deutschen Familie im Blick haben.

Und so zeigt sich wieder einmal, wie wichtig es ist, den richtigen Berater zu haben. Idealerweise einen, der nicht gleich zu bestimmten Produkten rät, sondern einen, der die Ziele und Wünsche seines Kunden im Blick hat und dessen finanzielle Situation hinreichend berücksichtigt.