(Un-)sichere Renten

Die Diskussion um die Reform der gesetzlichen Rente ist ein „Dauerbrenner“. Zu Recht. Jüngst wurde sie wieder angefacht durch die Deutsche Bundesbank, die vorgeschlagen hatte, das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2064 auf 69 Jahre anzuheben.

Der „Aufschrei“ aus dem einen oder anderen politischen Lager war groß. Denn es gibt durchaus immer noch Forderungen nach einer Rückkehr zum Renteneintritt mit 65 Jahren und nach einem „Einfrieren“ des Rentenniveaus auf mindestens 45 Prozent vom letzten Nettoeinkommen.

Dabei beruhte der Vorschlag der Bundesbank auf durchaus seriösen Analysen und Berechnungen. Und danach wird – mit Blick auf niedrige Geburtenraten, ständig steigender Lebenserwartung und dem anstehenden Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ins Rentnerdasein – das bislang angestrebte Renteneintrittsalter von 67 Jahren bei weitem nicht ausreichen, um das Rentenniveau einigermaßen zu halten. Eine sukzessive Anhebung auf 69 Jahre hingegen könnte nach den Berechnungen genügend Spielraum für ein Rentenniveau von rund 44 Prozent schaffen – allerdings verbunden mit einer Anhebung des Beitragssatzes von heute 18,7 auf dann 24 Prozent.

Die Berechnungen machen das Dilemma deutlich: Selbst die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 69 Jahre reicht bei weitem nicht aus, um mit dem aktuellen Beitragssatz 44 Prozent Rentenniveau zu gewährleisten. Man gewinnt eine vage Vorstellung, wie hoch der Beitragssatz sein muss, wenn die Politik am heute geplanten Renteneintrittsalter von 67 Jahren und einem Rentenniveau von 43 Prozent (im Jahr 2030) festhält.

Will man die Rente seriös finanzieren, steht fest: Das Renteneintrittsalter muss steigen. Das Rentenniveau muss sinken. Der Beitragssatz muss steigen. Die Frage ist nur, mit welchem „Mischungsverhältnis“. Wer das vor Augen hat, weiß, was zu tun ist: Zusätzlich privat vorsorgen.