Richtige Richtung?

Allzu gerne wurde die Riester-Rente in den letzten Jahren mit dem Argument kritisiert, dass es vor allem die Besserverdiener seien, die sich durch einen Abschluss die Zulagen sichern.

Zunächst einmal sollte jeder, der sich gegen Altersarmut ausspricht, sehr dafür sein, wenn auch Besserverdiener mit einem Riester-Vertrag vorsorgen. Denn alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren von der seinerzeitigen Rentenkürzung betroffen, die der Grund für die Einführung der Riester-Rente war. Und im übrigen müssen Besserverdiener teils ganz erhebliche monatliche Beiträge aufbringen, um die Zulage in voller Höhe zu erhalten.

Unabhängig davon: Es ist falsch, dass Besserverdiener überproportional profitieren. Denn die Riester-Rente ist vor allem bei Geringverdienern und dabei insbesondere bei Frauen in Teilzeitbeschäftigung und mit mehreren Kindern mit bis zu zwei Dritteln der Befragten verbreitet ist. So eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Stellt sich am Ende eher die Frage, warum rund zwei Drittel der Zulagenberechtigten bislang nicht abgeschlossen haben. Die Antwort darauf ist bekannt: Das Zulagenverfahren ist zu komplex. Das schreckt viele ab, führt zum Verlust von Zulagen und belastet die Anbieter mit ganz erheblichen Zusatzkosten, die die Rendite des Produktes schmälern. Aus Sicht vieler Bürger ist das Produkt somit – trotz ansehnlicher Zulagen – wenig attraktiv. Und das gilt es durch Reformen zu verändern.