Ohne Aktien

„Ohne Aktien geht es auch“, so titelte die Welt am Sonntag vom 29. Oktober 2017 im Finanzteil (Seite 51). Hintergrund ist - naheliegend - die aktuelle Zinssituation, die jeden Anleger ins Grübeln bringt.

Denn wer sein Geld real mehren will und bisher auf Sichteinlagen, Festgeld oder Anleihen gesetzt hat, ist zum Handeln gezwungen.

Kein Wunder, dass gerade die Wirtschaftsjournalisten sich dieses Themas annehmen und den Lesern Ratschläge geben. Doch zu welchen Anlageformen rät die Welt am Sonntag?

Klug anlegen kann man auch in Sachwerte wie Immobilien, Kunst oder Oldtimer, so die Zeitung. Und betrachtet man die dazu genannten Wertsteigerungen der letzten 10 Jahre, sind es tatsächlich diese drei Anlageformen, die mit 255, 199 und 180 Prozent ganz weit vorne stehen – deutlich vor z.B. deutschen Aktien mit 63 Prozent.

Verlockend. Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich beispielsweise heraus, dass für den Erwerb eines Oldtimers aus Investmentgesichtspunkten nicht unter 100.000 Euro investiert werden sollten.

Und dass beispielsweise der Kauf von Gemälden weniger bekannter Maler ungefähr so riskant ist, wie der Kauf einzelner Biotech-Aktien.

Damit wird deutlich: Die Geldanlage in derartige Sachwerte erfordert nicht nur erhebliche, in der Regel mindestens 6-stellige Beträge, sondern im Einzelfall auch spezifisches Know-how, um nicht am Ende mit einem großen Wertverlust dazustehen.

Und hinzu kommt:

Wer seinen Oldtimer oder ein Gemälde wieder zu Geld machen will, muss „als Ganzes“ verkaufen, da eine Teilliquidation nicht möglich ist. So bleibt am Ende: Zumindest für „Normalanleger“, die ratierlich sparen oder 4- bzw. 5-stellige Beträge anlegen wollen, sind Aktien und Aktienfonds in der aktuellen Zinssituation nicht nur die realistischere, sondern im Regelfall auch die sinnvollere Anlage.